Employer Branding Strategie
Teil 2 des großen Employer Branding Ratgebers
Willkommen zur Employer Branding Strategie, dem zweiten Teil des großen Employer Branding Ratgebers. Hier lernst du, wie du dein Employer Branding von A bis Z selbst umsetzen und aufbauen kannst.
In anderen Worten: Es geht darum, wie du von der Definition des Soll-Zustands deiner Arbeitgebermarke, also dem Employer Branding Konzept, zur Employer Branding Strategie gelangst.
Deine Employer Branding Strategie ist ein Plan mit konkreten Handlungsschritten, um den gewünschten Zustand deiner Arbeitgebermarke zu erreichen.
Du hast du den ersten Teil noch nicht gelesen? Dann fange doch bitte hier an:
Teil 1: Das Employer Branding Konzept
Teil 2: Die Employer Branding Strategie (hier bist du gerade)
Teilbereiche des Employer Branding
Bevor wir in konkrete Maßnahmen abtauchen, musst du verstehen, dass sich Employer Branding aus zwei recht unterschiedlichen Teilbereichen zusammensetzt.
- Internes Employer Branding⇒ Ziel ist die Mitarbeiterbindung
- Externes Employer Branding⇒ Ziel ist die Mitarbeitergewinnung
Dabei unterscheiden sich nicht nur die Ziele! Auch die Herangehensweise ist je nach Bereich sehr anders.
Während sich internes Employer Branding vor allem über eine Verbesserung der Unternehmenskultur, Führung und Organisationsentwicklung erreichen lässt, ist externes Employer Branding überwiegend durch Personalmarketing Maßnahmen realisierbar.
Merke dir:
Auch wenn internes und externes Employer Branding sich in ihrem Ziel und der Herangehensweise stark unterscheiden, müssen doch beide Teilbereiche konform miteinander sein.
Wenn du nach außen eine gewisse Unternehmenskultur bewirbst, diese aber intern nicht abbilden kannst, wird dir Employer Branding mehr Schaden anrichten, als wenn du es einfach sein lässt. Wenn jedoch beides homogen ineinander übergeht, wirst du dir einen enorm mächtigen Wettbewerbsvorteil auf dem Arbeitsmarkt aufbauen.
Handlungsfelder auswählen
In welchen Handlungsfeldern du nun den größten Bedarf hast, hat dir deine intensive Employer Branding Analyse aus dem ersten Teil dieses Ratgebers gezeigt.
Du erinnerst dich? Im ersten Teil, dem Employer Branding Konzept, hast du deine Arbeitgebermarke aus drei Blickwinkeln betrachtet.
- Die Arbeitgebenden-Perspektive
- Die Mitarbeitenden-Perspektive
- Die Bewerbenden-Perspektive
Der Blickwinkel der Mitarbeitenden-Perspektive, den du dir durch quantitative und qualitative Mitarbeiterbefragungen zugänglich machen kannst, zeigt die möglichen Schwachstellen in deinem internen Employer Branding.
Der Blickwinkel der Bewerbenden-Perspektive zeigt dir hingegen die Schwachstellen in deinem externen Employer Branding.
Interne Employer Branding Strategie
Mit einer internen Employer Branding Strategie soll die Mitarbeiterbindung erhöht werden. Dadurch reduziert sich logischerweise auch die Fluktuation innerhalb des Teams.
Die Rolle der Unternehmenskultur im internen Employer Branding
Die Unternehmenskultur ist das Herzstück deiner internen Employer Branding Strategie. Sie umfasst eine Vielzahl von Elementen, die zusammen das Arbeitsumfeld, die Werte und die Identität deines Unternehmens definieren. Sie bestimmt, wie wir miteinander umgehen, Entscheidungen treffen und Herausforderungen meistern.
Eine starke, authentische Unternehmenskultur wirkt anziehend auf Talente, die nicht nur einen Job, sondern eine Berufung suchen. Hier geht es darum, die einzigartige DNA deines Unternehmens zu identifizieren und sie so in deine Employer Branding Strategie zu integrieren, dass sie authentisch und ansprechend nach außen getragen wird.
Maßnahmen für eine starke Unternehmenskultur
Verbesserung der Führungskultur
- Einen klaren, einheitlichen Führungsstil ausarbeiten
- Führungsleitlinien festlegen
- Etablierung einer fördernden Fehlerkultur
- Spagat meistern zwischen Fördern und Fordern
- Lob und Wertschätzungsmechanismen aufbauen
Klare Identität und Werte schaffen
- Unternehmenszweck finden
- Vision und Mission erarbeiten und kommunizieren
- Sinn und emotionale Verbindung schaffen (Purpose)
- Unternehmenswerte verankern
- Handlungsleitlinien festlegen
Erhöhung des Teamspirits und des Arbeitsklimas
- Bereitstellung / Verbesserung aller Arbeitsmaterialien
- Sinnvolle Zieldefinitionen
- New Work Modelle integrieren
- Freizeitangebote bereitstellen
- Teamevents und Teambuilding-Maßnahmen
Verbesserung interner Kommunikation
- Aufbau einer gewinnbringenden Feedbackkultur
- Klarere und transparente Kommunikation
- Betriebsversammlungen
- Storytelling
Außerdem kannst du zu deiner internen Employer Branding Strategie auch die Optimierung und Digitalisierung von Recruiting Prozessen zählen.
Optimierung von Recruiting-Prozessen
- Recruiting Funnels
- Verkürzung der Bewerbungsprozesse
- Mobilfähige Bewerbungen ermöglichen
- Digitalisierung von Bewerbungsprozessen
- Verbesserung des Mitarbeitenden-Onboardings
Stellst du größere Defizite in deinem internen Employer Branding fest, hat das fast immer mit Führung zu tun. Und das wiederum geht fast immer auf Defizite des Unternehmers bzw. der Unternehmerin zurück. Ja, ich weiß. Das ist hart zu hören! Da musste ich auch durch. :-)
Um also eine Strategie für die Optimierung deines internen Employer Branding zu entwickeln, kommst du nicht drumherum, dich mit dir selbst zu beschäftigen. Also mit der Weiterentwicklung von dir als Person, Unternehmergeist und Führungskraft.
Da ich jedoch kein Coach für Unternehmenskultur bin und so etwas Monate bis Jahre dauern würde und sowieso extrem individuell ist, werde ich hier nicht weiter drauf eingehen.
Aber ich kann dir die folgenden Anbieter aus eigener Erfahrung wärmstens empfehlen:
- Unternehmercoach von Stefan Merath – Persönlichkeitsentwicklung für Unternehmer
- Leading Simple von Boris Grundl – Führung & Führungsstrukturen
Außerdem kann ich dir das Buch: Die 5 Dysfunktionen eines Teams sehr ans Herz legen.
Externe Employer Branding Strategie
Ziel der externen Employer Branding Strategie ist es, die von außen wahrgenommene Arbeitgeberattraktivität zu steigern, um potenzielle Wunsch-Bewerbenden zu einer Bewerbung zu bewegen.
Bevor du jetzt aber Hals über Kopf losrennst: Hast du dir den ersten Teil dieses Ratgebers, das Employer Branding Konzept durchgelesen UND umgesetzt?
Dort erarbeitest du dir:
- Eine Candidate Persona
- Eine Employer Value Proposition
Beide Elemente sind absolut notwendige Grundlagen für deine Employer Branding Strategie! Nur mit einer durchdachten Candidate Persona und Employer Value Proposition kannst du die richtigen Maßnahmen wählen, um den gewünschten Soll-Zustand deiner Arbeitgebermarke zu erreichen.
Anschließend kannst du folgendermaßen vorgehen:
- Du wählst die zur Candidate Persona passenden Personalmarketing-Maßnahmen aus.
- Du entwickelst eine Content-Strategie.
- Du sorgst für eine gute Candidate Experience.
- Du etablierst einen iterativen Prozess, um deine Employer Brand kontinuierlich weiterzuentwickeln.
Auswahl von Personalmarketing-Maßnahmen
Folgende Kanäle können dir bei deiner externen Employer Branding Strategie helfen. Einen noch umfangreicheren Überblick sowie eine Kurzanleitung zu gewissen Maßnahmen findest du unter dem Ratgeber zu Personalmarketing Instrumenten.
Imageaufbau
- Arbeitgebenden-Profile
- Trust-Signale (Great Place to Work, etc.)
- Auszeichnungen, Wettbewerbe, etc.
Media-Optimierung
- Eigene Bilder (keine Stock-Fotos)
- Imagefilme
- Recruiting-Videos
- Mitarbeitenden-Testimonials
Eigene Webseite
- Attraktive Karriereseiten
- Verführerische Stellenanzeigen
- Suchmaschinenoptimierung
- Modernes Design
- Persönlichkeit zeigen
Social Media
- Social Media Recruiting
- Active Sourcing
- Performance Recruiting
- Community-Management
- Influencer Marketing
- Organisches Social Media mit Employer Branding Fokus
Weitere Online Marketing Maßnahmen
- Multichannel-Marketing
- YouTube Marketing
- Google Ads Werbung
- E-Mail Marketing
Offline Maßnahmen
- Netzwerkveranstaltungen
- Mitarbeiterempfehlungen
- Events und Kongresse
- Praktikumsangebote
- Hochschulmarketing
- PR Marketing (auch online)
- Kooperationsmarketing
- TV Werbung
- Plakatwerbung & Fahrzeugbeschriftungen
Unser Tipp:
Es gibt einige Kanäle, die deine Zielgruppe als ganz selbstverständlich voraussetzt und die du mit ziemlicher Sicherheit sowieso schon hast, denn ohne sie kannst du eigentlich gar kein Recruiting betreiben.
Dazu gehört eine attraktive Karriereseite, verführerische Stellenanzeigen, deine komplette Webseite sowie die Bewertungsplattformen für Arbeitgebende (Kununu & Co.). Bevor du nun anfängst, neue Personalmarketingkanäle aufzubauen, solltest du erstmal die vorhandenen richtig gut machen!
Und mit richtig gut meine ich, dass du nicht einfach nur eine 0815-Karriereseite erstellst, sondern eine, die richtig knallt! Wenn du hier für einen WOW-Effekt sorgst, hast du schon mehr erreicht als 90% deiner Wettbewerber.
Willst du, dass wir dich dabei unterstützen? Dann lass uns jetzt deine Karriereseite auf das nächste Level bringen! ⇒ Kontakt aufnehmen
Die Content Strategie
Du hast nun deine Personalmarketing Instrumente ausgewählt und in deinem Employer Branding Konzept eine ausführliche Employer Value Proposition (EVP) erarbeitet.
Wie du bereits weißt: Die EVP ist das Herzstück deiner Arbeitgebermarke. Sie definiert, was dein Unternehmen einzigartig macht und warum Talente sich für dich entscheiden sollten. Und genau deshalb ist sie auch der Leitstern für die emotionale und thematische Ausrichtung deines Contents, von Social Media über Blogs bis hin zu PR-Aktivitäten.
Deine Aufgabe ist es, die EVP in kleine verdauliche Häppchen zu gliedern und mittels einer Content Strategie in die Welt zu tragen.
Emotionen und Benefits in der Kommunikation
Um wirklich Eindruck zu schinden, muss dein Content emotionale Verbindungen schaffen und klar kommunizieren, welche Vorteile dein Unternehmen für Mitarbeitende bietet. Das könnte die Darstellung von Team-Events sein, die Work-Life-Balance, oder Einblicke in innovative Projekte, die zeigen, wie Fachkräfte bei dir wachsen und sich entwickeln können.
Storytelling als Schlüsselelement
Storytelling ist ein mächtiges Werkzeug im Employer Branding. Erzähle Geschichten, die zeigen, was es bedeutet, Teil deines Unternehmens zu sein. Das könnte die Karriereentwicklung einer Mitarbeiterin, die Teamdynamik oder bahnbrechende Projekte umfassen. Mache es dir am besten zur Gewohnheit, Ausschau zu halten nach Situationen, in denen du dir denkst: „Das sind sowas von wir“. Wenn du diese Geschichten nutzt, bleibst du authentisch. Und Authentizität ist hier der Schlüssel.
Verteilung über verschiedene Kanäle
Dein Content sollte über diverse Kanäle verteilt werden, um deine Zielgruppe an verschiedenen Orten zu erreichen. Allerdings nur dann, wenn deine Candidate Persona auch wirklich dort anzutreffen ist. Mögliche Kanäle könnten Social Media für schnelle und visuelle Inhalte sein, Blogs für ausführliche Geschichten und PR, um deine Reichweite zu erweitern.
Integration in Social Media
Social Media Plattformen wie LinkedIn, Instagram und Facebook sind ideal, um emotionale und visuelle Elemente deiner Employer Brand zu präsentieren. Hier kannst du schnell und direkt mit deiner Candidate Persona interagieren.
Blog Content zur Vertiefung
Ein Blog bietet die Möglichkeit, tiefere Einblicke in deine Unternehmenskultur und deine Arbeitgebervorteile zu geben. Hier kannst du ausführlichere Geschichten und Hintergrundinformationen teilen.
PR für Reichweite und Glaubwürdigkeit
PR-Maßnahmen erhöhen die Sichtbarkeit deiner Employer Brand und verleihen ihr zusätzliche Glaubwürdigkeit. Nutze Pressemitteilungen und Medienpartnerschaften, um deine Botschaften einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.
Karriereseite als Dreh- und Angelpunkt des Contents
Vergiss nicht. Manche potenzielle Bewerbende schauen sich eure LinkedIn Posts an, manche eure Reels auf Instagram, und manche lesen eure Blogbeiträge. Doch ALLE werden früher oder später auf eurer Karriereseite vorbeischauen, um sich dort einen Eindruck von euch zu machen. Stelle also sicher, dass du hier alle Social Media Plattformen verlinkst, Storys anteasert und Blogbeiträge verlinkst!
Und denk dran: Wenn dir die Skills und Ressourcen fehlen, um deine Karriereseite bei deiner Zielgruppe zum absoluten Kracher zu machen, melde dich bei uns: Wir sind Profis drin!
Messung & Optimierung deiner Employer Brand
Willst du wissen, wie gut deine Employer Branding Strategie wirklich funktioniert? Dann kommst du um die Messung und Optimierung deiner Maßnahmen nicht herum. Hier spielen KPIs (Key Performance Indicators) und clevere Tools eine riesige Rolle.
KPIs im Employer Branding
Fangen wir bei den KPIs an. Wichtige Kennzahlen in deinem Employer Branding könnten beispielsweise folgende sein:
- die Anzahl und Qualität der Bewerbungen
- wie viele Leute sich deine Karriereseite anschauen
- wie aktiv sie auf deinen Social-Media-Kanälen sind
- wie lange deine Mitarbeitende bleiben
- wie schnell du offene Stellen besetzt
Diese Zahlen geben dir einen super Einblick, ob alles nach Plan läuft oder ob du irgendwo nachjustieren musst.
Tools zur Erfolgsmessung
Bei den Tools zur Erfolgsmessung gibt’s eine breite Palette: Von Analytics-Plattformen, die checken, wer sich auf deiner Website und in den sozialen Netzwerken herumtreibt, bis hin zu speziellen Talentmanagement-Softwares, die dir zeigen, wie’s den Bewerbern bei ihrer Reise durch deinen Bewerbungsprozess ergeht. Umfragen und Feedback-Tools sind auch mega wichtig, um direkt von deinen aktuellen und potenziellen Mitarbeitenden zu hören, was sie denken.
Wie immer kommt es auf die individuellen Schmerzpunkte des Ist-Zustands und dem gewünschten Soll-Zustand deiner Employer Brand an, die bestimmen, was hier am meisten Sinn ergibt.
Optimierung deiner Employer Branding Strategie
Jetzt zum spannenden Teil – der Optimierung. Sagen die Daten und Insights, die du gesammelt hast: „Hey, hier läuft was schief“? Dann gilt es, flexibel zu bleiben und deine Taktiken anzupassen. Vielleicht musst du deine Kommunikationskanäle umkrempeln, deine Karriereseite auf Vordermann bringen oder deine Botschaften anpassen.
Feedbackschleifen sind das A und O deiner Employer Branding Strategie. Du solltest die Mitarbeiterbefragungen aus der Konzeptionsphase regelmäßig wiederholen und bei deinen Mitarbeitenden und Bewerbenden nachfragen, was du verbessern kannst. Außerdem solltest du unbedingt Exit-Interviews einführen und diese intensiv analysieren.
In einem Exit-Interview wird die scheidende Fachkraft zu ihren Kündigungsgründen, persönlichen Erfahrungen und möglichen Vorschlägen für Verbesserungen befragt.
Diese Gespräche bringen dir wertvolle Einblicke in die Stärken und Schwächen deiner Arbeitgebermarke. Nutze diese Erkenntnisse, um deine Employer Branding Strategie immer weiter zu verfeinern und zu verbessern.
Kurz gesagt: Erfolgsmessung und Optimierung deiner Arbeitgebermarke sind ein ständiger Kreislauf. Du stützt dich auf klare KPIs, setzt effektive Tools ein und baust Feedbackschleifen ein. So entwickelst du deine Employer Brand dynamisch weiter und hältst sie im Takt mit den sich ständig ändernden Anforderungen und Erwartungen des Arbeitsmarktes.
Kontakt
Revolutioniere deine Talentgewinnung
Der erste Schritt zu Top-Talenten beginnt mit einer Karriereseite, die zu dir passt. Zünde jetzt den Turbo für deine Arbeitgeberattraktivität!
- Maximiere die Anzahl deiner Bewerbungen
- Steigere die Qualität deiner Bewerbungen
- Reduziere die Kosten pro Bewerbung